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Abwasser wird Brauchwasser

Innovative Konzepte und Technologien zur Abwasserwiederverwendung

Förderprogramm

Die GTW Hof wurde mit einer Zuwendung von 1.474.000 € aus EFRE-Mitteln zu 50 % kofinanziert.

Hintergrund

Infolge von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Industrialisierung werden neue, nachhaltige Ansätze zur Wasserwiederverwendung und –kreislaufführung wichtiger denn je. Hierbei stellt Abwasser eine bisher unzureichend genutzte Ressource dar. Um die Abwasserwiederverwendung als Brauchwasser zu ermöglichen, müssen unzureichend abgeschiedene Schwebstoffe in einer Abwassernachbehandlung eliminiert werden. Dafür wurde hier ein kosteneffizientes Verfahren entwickelt.

Abb. 1: Schema der Pilotanlage (utp)

Zielsetzung

Ziel des Projektes war die Optimierung eines innovativen Filtersystems zur Entfernung von Schwebstoffen in vorgereinigtem kommunalen Abwasser
für den Dauerbetrieb. Außerdem sollte das behandelte Abwasser zur Wiederverwendung z.B. als Brauchwasser und zur Bewässerung bereitgestellt werden können.

Abb. 2: aufgebaute Pilotanlage (©Pongratz & Schuster)

Ergebnisse

Die Literaturrecherche zum Schwebstoffrückhalt aus gereinigtem Abwasser hat gezeigt, dass die existierenden Filtrationsverfahren eine hohe Rückhalteeffizienz haben, jedoch energieaufwendig sind. Für die Aufbereitung von gereinigtem Abwasser zu Brauchwasser sind diese Leistungsmerkmale nicht zwingend erforderlich. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen hat die utp GmbH mit Unterstützung der Hochschule Hof eine Pilotanlage zur Schwebstoffentfernung aus gereinigtem Abwasser konzipiert und gebaut (Abb. 1 und 2). Im Sommer 2021 wurde die Pilotanlage über dem Nachweis der Feststoffabscheidung aus dem gereinigten Abwasser des Nachklärbeckens einer Kläranlage erfolgreich getestet. Ermittelt wurden dabei z.B. die Rückspülzyklen (Spüldauer und Volumenstrom) und die maximal rückhaltbare Schlammmenge. Die Optimierung der Filterrückspülung zeigt, dass sowohl Rückspülungen mit Trinkwasser als auch mit vorgereinigtem Abwasser möglich sind, um den Schlamm auf dem Schwebebettfilter auszutragen. Zur Validierung der online Messung des Schwebstoffgehalts im Ablauf der Pilotanlage wurden zwei externen Messverfahren, der Schwebstoffgehalt in Anlehnung an DIN EN 872:2005-04 und offline Trübungsmessung angewendet. Aus dem Datenvergleich wurde geschlussfolgert, dass die online Sensoren unter bestimmten Betriebszuständen aufgrund lokaler Verschmutzungen keine repräsentative Schwebstoffgehalte liefern. Deshalb wurden Vorschlägen zur Optimierung des Prototypens hinsichtlich Positionierung der Sensoren abgeleitet. Das schwebstoffarme Abwasser kann nun als Prozesswasser auf Kläranlagen genutzt werden. Die Anlage ermöglicht außerdem eine bedarfsgerechte Wasseraufbereitung.

Projektpartner

utp umwelttechnik pöhnl GmbH

Weidenberger Str. 2-4

95517 Seybothenreuth

Kontakt

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